Liebe Genossinnen und Genossen,

liebe Freundinnen und Freunde,

ich habe die letzte Sitzungswoche abgebrochen und bin zur Trauerfeier für die junge Frau gefahren, die in meiner Heimatstadt Wiesloch vor drei Wochen am helllichten Tag auf offener Straße von einem psychisch kranken Patienten unserer örtlichen Klinik erstochen wurde. Meine Gedanken sind bei ihren Angehörigen und Freunden, aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Klinik, der Polizei und den Menschen, die die Tat miterleben mussten.

Am Tag danach hatte ich Blumen am Tatort niederlegt und um mich herum das Gefühl, dass die Dinge schon wieder so weiterlaufen, wie vorher auch. Eine Nachbarin meinte, dass das ja auch gut so sei. Das Leben müsse weitergehen. So ist es natürlich. Gleichzeitig gibt es ganz objektiv viele Fragen und auch Unsicherheit, nicht jede*r liest die Zeitung, die meisten machen irgendwie mit sich selbst oder in ihrem engen persönlichen oder digitalen Umfeld aus, wie sie die Sache bewerten und mit ihr umgehen. Ich fürchte, viele fressen es sozusagen in sich hinein und dort trifft es auf die vielen anderen ungelösten Fragen und Sorgen. Als soziale Wesen sollten wir die Dinge, die uns alle betreffen, eben nicht nur mit uns selbst ausmachen. Ich suche noch nach dem Ort, an dem man zusammenkommen und das gemeinsame Gespräch suchen kann.

Ob auf dem Weg zum Bäcker, auf der Kerwe oder einer privaten Geburtstagsfeier: Das Thema Migration ist zurück. Die Sprecherfunktion in der Bundestagsfraktion hatte ich vor sechs Jahren übernommen, als, gelinde gesagt, ein munteres Durcheinander in den eigenen Reihen herrschte, wie wir mit diesen Fragen umgehen wollen. Auf dem Weg zum Regierungsprogramm ist uns eine Klärung dieser Fragen gelungen. Kanzler, Parteivorsitzende, Minister, alle sprechen mit einer Stimme. In der letzten Woche habe ich nun die Sprecherfunktion abgegeben und freue mich über das Engagement der neuen Kolleginnen, die heute genau die Energie zeigen, etwas zu verbessern, die mich die letzten sechs Jahre auch angetrieben hat. Heute kann ich mich als amtierender Vorsitzender des Innenausschusses einbringen. Und habe das diese Woche gleich in einem Gastbeitrag für Focus online getan.

Es gibt natürlich die objektiven Gründe, warum das Thema der Migration die Menschen wieder stärker beschäftigt. Unter dem Strich fehlt es aber weiterhin an Orientierung im Land, wohin es insgesamt gehen soll. Und in solchen Situationen gewinnen eben auch Themen zusätzlich an Kraft, mit denen man sich stattdessen gut beschäftigen kann. Ich habe mit Will Ritzrau und Kollegen dazu ein Papier verfasst, das dieser Tage von der Friedrich-Ebert-Stiftung veröffentlicht wurde. Es kann hier nachgelesen werden.

Ich freue mich, dass die Landesbischöfin Heike Springhart am kommenden Mittwoch, 4. Oktober um 19 Uhr zu Gast im Theater im Bahnhof in Dielheim sein wird, um mit mir ins Gespräch zu kommen. Meine herzliche Einladung zu „Talk im Bahnhof: Lars Castellucci trifft Heike Springhart“.  Um Anmeldung unter lars.castellucci.wk@bundestag.de oder 06222 9399506 wird gebeten. Alle, die nicht vor Ort in Dielheim sein können, können die Veranstaltung live oder im Nachgang auf Youtube anschauen.

Herzliche Grüße

Ihr/Euer Lars Castellucci

Termine

  • Mittwoch, 4. Oktober, 19.00 Uhr: „Talk im Bahnhof: Lars Castellucci trifft Heike Springhart“, Theater im Bahnhof, Bahnhofstraße 2, 69234 Dielheim (um Anmeldung unter castellucci.wk@bundestag.de oder 06222 9399506 wird gebeten) oder live auf Youtube;
  • Donnerstag, 5. Oktober, 16.30 Uhr: „Bürgersprechstunde“, Georgi-Marktplatz, 69181 Leimen;
  • Donnerstag, 5. Oktober, 18.30 Uhr: „Pizza und Politik“, QUER, Rathausstraße 15a, 69181  Leimen;
  • Samstag, 7. Oktober, 10.00 Uhr: Epfenbacher Markttag, Marktplatz, 74925 Epfenbach;
  • Samstag, 7. Oktober, 15.00 Uhr: Kerwe Sandhausen, Rathausvorplatz, Bahnhofstraße 10, 69207 Sandhausen;
  • Samstag, 7. Oktober, 18.00 Uhr: Winzerkerwe Rauenberg, Rathausplatz, 69231 Rauenberg.