In der dritten Auflage meiner Veranstaltungsreihe „Talk im Bahnhof“ diskutierte ich mit der evangelischen Landesbischöfin Heike Springhart und Silke Gülker, Geschäftsführerin des Berliner Instituts für christliche Ethik und Politik.

Ich freue mich sehr, dass wir zu Gast im Theater im Bahnhof in Dielheim sein konnten. Wir sprachen darüber, wie die Kirche der Zukunft die Menschen erreichen und welchen Rat dabei möglicherweise die Politik geben kann.

Nach einem Streifzug durch Heike Springharts Werdegang, der einige Stationen hier in der Region aufweist, kam ich auf den Titel des Buches der Landesbischöfin, „Hoffnungsstur und glaubensheiter“, zu sprechen. Ich wollte von der Landesbischöfin wissen: „Sterben Menschen wie ich, die im Gottesdienst die alten Lieder singen, eine gute Predigt hören und einen ordentlichen liturgischen Rahmen wollen, aus?“ Heike Springhart erklärte, dass es diese Menschen durchaus noch gebe, sich viele Gläubige aber nach neuen Abläufen und Formen im Gottesdienst sehnen und sie diese auch vor Ort und bei der Landeskirche einfordern.

Es macht nicht unbedingt gute Laune, wenn man Christusgemeinden zurückbauen muss. Darauf antwortete Springhart, dass es die Kirchen schaffen könnten, diesen Transformationsprozess „in der Hoffnung“ zu gestalten.

Nach fünfundvierzig Minuten erweiterte Silke Gülker als Überraschungsgast die Gesprächsrunde. Die Soziologin sah ihre Funktion auf dem Podium als Brücke zwischen Religion und Politik. “Mein Eindruck ist, dass es aktuell eine Art ‚Hektik des Machens‘ gibt. Um in dieser Zeit der Beschleunigung die Frage beantworten zu können, was einem wirklich wichtig ist und Sinn gibt, muss man sich bewusst die Zeit nehmen, innezuhalten.“, so Frau Gülker.

Im zweiten Teil des Abends hatten die Gäste im Theater die Gelegenheit, Fragen zu stellen. In einem offenen Dialog wurde über verschiedene Ansätze und Einstellungen der Kirchen zu gesellschaftlichen Entwicklungen diskutiert.

Wer die Veranstaltung nicht persönlich im Theater im Bahnhof oder im Livestream verfolgen konnte, hat die Möglichkeit, sich diese auch weiterhin auf Youtube anzusehen.