Auf meine Einladung war Joachim Gauck gestern in Wiesloch. Er trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein, lernte im Gespräch mit Oberbürgermeister Dirk Elkemann und Bürgermeister Ludwig Sauer etwas über die erste Tankstelle der Welt und sprach anschließend mit Menschen mit und ohne Migrationshintergrund über erfolgreiche Integration und was es dafür braucht. Mit dabei waren die Vorsitzende der alevitischen Gemeinde, Sultan Demir, Akif Ünal, Koordinator der Mevlana Moschee in Walldorf, Mohammed Wasim Arafat aus Indien, der Vater des Bundestagsabgeordneten, Bruno Castellucci, der 1962 aus Italien nach Wiesloch kam und Özlem Sahin, die erst vor fünf Jahren hierherzog und jetzt gerne eingebürgert werden möchte. Außerdem saßen Haupt- und Ehrenamtliche aus der Integrationsarbeit am Tisch: die Leiterin des „Eine Welt“-Familienzentrums Wiesloch, Doris Mülbaier, Monika Gessat vom Netzwerk Asyl, Monika Schulz, Fachbereichsleiterin für Fremdsprachen an der VHS und selbst polnische Migrantin und die Schulsozialarbeiterin Elke Anders-Lasch.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichteten von ihren persönlichen Erfahrungen und diskutierten über verschiedene Facetten des Ankommens. Was ist gut gelaufen? Was war schwierig? Was hat sich geändert? Wo stehen wir heute und was können wir verändern, um Menschen ein gutes Ankommen in Deutschland zu ermöglichen? Schnell wurde klar, dass oftmals bürokratische Regeln im Wege stehen, die nur politisch zu lösen sind. Anderes geht von Mensch zu Mensch. So benötigen Menschen, die unsere Sprache lernen sollen, schlicht auch Gelegenheiten, Deutsch zu sprechen. Und das fällt ihnen manchmal gar nicht leicht, wenn in der Firma Englisch gesprochen wird oder jemand, der ein Kopftuch trägt, gar nicht erst angesprochen wird.
Wir haben heute viele Impulse erhalten und wir werden weiter daran arbeiten, zum Beispiel an einem Ort, an dem sich unterschiedliche Menschen in Wiesloch treffen können, um sich zu begegnen und kennenzulernen.