Liebe Genossinnen und Genossen,

liebe Freundinnen und Freunde,

“Gas-Gerd”, “Heizungs-Hammer”, “Klinik-Knaller”, fällt jemandem was auf? Offenbar hat da jemand in der Bild-Redaktion im Deutschunterricht gut aufgepasst. Alliterationen verstärken die Aufmerksamkeit. Aber wird es nicht auch irgendwann langweilig?

Egal. Wir können uns ja nicht auf die Bild-Zeitung verlassen, wenn wir unsere Regierungspolitik erklären wollen. Das müssen Regierung und die sie tragenden Fraktionen und Parteien schon selbst hinbekommen. Zur Zeit sieht es allerdings nicht danach aus. Ich hätte übrigens nach acht schwierigen Jahren mit der Union nicht gedacht, dass es mit Bündnis 90/Die Grünen und der FDP so schwierig werden würde. Vor allem dachte ich, die Lust, endlich gemeinsame Projekte nach vorne bringen zu können, würde über die Bereiche, in denen die Partner weit auseinander liegen, rüber helfen. Sagen wir es so: Wir sind dran. Ich bin jedenfalls überzeugt: Gewinnen können wir nur gemeinsam. Und die Umfragen zeigen schon rechte Mehrheiten, wenn man die Union und die AfD zusammenrechnet. (Wie lange) Wird diese Brandmauer halten? Wenn in Frankreich Chirac oder Macron und Le Pen in die Stichwahl gehen, verhindert man eben gemeinsam die Rechtsradikalen im Präsidentenamt. Wenn in Oder-Spree ein SPD-Kandidat und ein AfD-Kandidat in die Stichwahl um die Landratswahl gehen, hält sich die Union zurück. So jedenfalls geht Brandmauer nicht.

Noch einmal zu den Heizungen: Wir werden dafür sorgen, dass niemand überfordert wird. Und wir sorgen für Planbarkeit. Was bedeutet denn der Vorschlag, nur auf den bereits beschlossenen Emissionshandel zu setzen, für die Verbraucherinnen und Verbraucher? Es würde bedeuten, dass Kohle und Gas in den nächsten paar Jahren einfach nur immens teurer werden. Da ist es richtig, klare Fahrpläne für den Austausch von Heizungssystemen und vor allem auch Hilfen dabei zu verabschieden. Genau dies werden wir machen. Denn 2045 ist Schluss mit fossilen Heizungen.

Das Windrad vor der Haustür, der Verbrenner in der Garage, die Heizung im Keller, es ist ja klar, dass die Konflikte zunehmen, je näher die Veränderung an jede und jeden Einzelnen heranrückt. Aber es reicht eben nicht, sich über die Letzte Generation aufzuregen (die ihrem richtigen Anliegen meiner Meinung nach einen gewaltigen Bärendienst leistet aufgrund der gewählten Mittel). Ja, bei uns war es eher nass und kalt in diesem Jahr, aber die langfristigen Trends sind völlig eindeutig. Schon werde ich verstärkt nach Klimaflüchtlingen gefragt und wer die eigentlich aufnehmen soll, wenn ihre Länder untergehen. Schauen wir nach Italien, das in diesen Tagen sein Ahrtal erlebt hat. Übrigens auch dort, weil die Regierung bislang viel zu wenig tut, aber beispielsweise auch, weil dort gerne jeder baut, wo und wie er will. Umgedreht: Es kommt auf uns alle an. Und gemeinsam können wir die Ziele auch erreichen. Hier gibt es weitere Informationen.

Während hier ein teilweise kleinkarierter und medial angetriebener Streit herrscht, brilliert unser Kanzler übrigens auf internationaler Bühne. Der Gipfel in Hiroshima ist maßgeblich aus Deutschland vorgedacht worden. Vor allem ist es wichtig, gute Beziehungen in die Welt aufzubauen. Wenn man das nur zu Ländern machen will, die in allem unserer Auffassung sind, können wir uns zu Hause um den Garten kümmern. Es ist gut, dass die sieben wichtigsten Industrienationen sich öffnen für Gäste, etwa aus dem sogenannten “globalen Süden”. Es ist gut, dass der Bundeskanzler nach dem Gipfel noch einmal einen Tag investiert und Südkorea besucht, einen unserer wichtigsten Partner in Asien. Das ist, was den Kanzler vor allem auszeichnet: Im Kleinklein des Regierungsalltags die langen Linien im Blick zu haben und vor allem, sie mitzugestalten, indem er sie vorausdenkt. Auch deshalb gerne etwas Zuversicht!

Frohe Pfingstfeiertage

Ihr/Euer Lars Castellucci

Termine:

  • Montag, 5. Juni, 18.30 Uhr: „Lobbacher Gespräche mit der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas“, Manfred-Sauer-Stiftung, Neurott 20, Lobbach;
  • Donnerstag, 8. Juni, 19.00 Uhr: „Abendempfang der SPD anlässlich des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentages“, Ofenwerk, Klingenhofstraße 72, 90411 Nürnberg;
  • Samstag, 10. Juni, 15.00 Uhr Uhr: Podiumsdiskussion „Missbrauch beim Namen nennen“, Messezentrum Halle 4a, 90411 Nürnberg.