“In Verantwortung vor Gott und den Menschen – unter diesem Motto standen die 30. Tage der Begegnung. Aber was sind die Tage der Begegnung überhaupt? Es handelt sich um eine überparteiliche Jugendbegegnung, zu der die Bundestagsabgeordneten Steffen Bilger (CDU), Otto Fricke (FDP) und Dietmar Nietan (SPD) junge Menschen zwischen 18 und 28 Jahren in den Deutschen Bundestag einladen. Veranstaltet wird das Event im Namen des Einladerkreises durch den gemeinnützigen Verein „Internationales Jugendforum e.V.“. Ziel ist es, junge Menschen mit politischen und gesellschaftlichen Verantwortungsträgern in den Austausch über Glaube, Werte und Politik zu bringen.
Dieses Jahr machte mich Lars und sein Team auf die Veranstaltung aufmerksam, woraufhin ich mich voller Neugierde anmeldete. Die drei Tage versprachen ein intensives Programm, das sowohl Inspiration als auch die Möglichkeit zum Netzwerken bot.
Der Auftakt fand am Mittwochabend im Gästehaus der Berliner Stadtmission statt. Nach einer herzlichen Begrüßung erhielten wir ein Programmheft, das uns einen Überblick über die kommenden Tage verschaffte. Anschließend wurden wir in Gesprächsgruppen eingeteilt – kleine Runden aus 5–6 Teilnehmenden und jeweils einem Mentor oder einer Mentorin, die aus verschiedenen Teilen Deutschlands zusammenkamen. Beim gemeinsamen Abendessen entstanden bereits die ersten spannenden Gespräche, und später am Abend gesellte sich der Einladerkreis hinzu. Es war die erste Gelegenheit, unsere Gastgeber mit Fragen zu löchern und ihre Perspektiven kennenzulernen.
Am Donnerstagmorgen ging es früh los. Nach dem Frühstück brachen wir zum Reichstagsgebäude auf, wo uns im Fraktionssaal der CDU zahlreiche Abgeordnete und Gäste erwarteten. Unter ihnen waren beispielsweise Thorsten Frei (parlamentarischer Geschäftsführer der CDU), Omid Nouripour (Vorsitzender der Grünen), sowie Dr. Anne Gideon, die Bevollmächtigte der EKD im Bundestag. Ein besonderes Highlight war der Besuch von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD), die als Schirmherrin der Tage der Begegnung fungierte. Die Vorträge waren interaktiv gestaltet: Nach einer kurzen Vorstellung durch die Moderatoren begann meist eine offene Fragerunde, die oft in lebhaften Diskussionen mündete. Das Mittagessen fand im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus statt, zu dem wir über die beeindruckende Bundestagsbrücke gelangten. Diese Pausen boten Gelegenheit, die anderen Teilnehmenden näher kennenzulernen und uns zu vernetzen. Am Nachmittag standen themenspezifische Vorträge auf dem Programm. Besonders beeindruckend war es, auf den Stühlen im Untersuchungsausschuss zu sitzen, die man sonst nur aus der Tagesschau kennt. Das Abendessen fand erneut in den Gesprächsgruppen statt, wo wir den Tag Revue passieren ließen und buchstäblich über Gott und die Welt diskutierten. Später am Abend hielt Kira Geiss (Miss Germany 2024) einen inspirierenden Vortrag über Jugendarbeit in Deutschland. Den Tag ließen wir in der Lobby des Gästehauses ausklingen.
Der dritte und letzte Tag begann mit einem besonderen Highlight: dem Gebetsfrühstück der Abgeordneten. Normalerweise nehmen daran nur Bundestagsabgeordnete und ihre Mitarbeitenden teil. Wir wurden jedoch eingeladen, dabei zu sein. Es war eine einmalige Erfahrung, mit einem Abgeordneten am Tisch zu sitzen, gemeinsam zu frühstücken und schließlich das Vaterunser zu beten.
Nach dem Frühstück ging es zurück in den Fraktionssaal der CDU. Dort fand ein abschließendes Gespräch mit dem Einladerkreis statt. Doch für mich folgte an diesem Vormittag noch ein persönliches Highlight: Mein Treffen mit Lars und seinem Team.
Lars begrüßte mich herzlich auf der Presseebene neben dem Plenarsaal. Zunächst sprachen wir über die Veranstaltung und tauschten unsere Eindrücke aus. Im Anschluss schaute ich zu, wie er einem Nachrichtensender ein Interview gab. Anschließend nahm er sich Zeit, mir die Abläufe des Bundestagsalltags zu erklären. Dann machte er sich in den Plenarsaal auf. Schließlich sollte er jetzt eine Rede halten. Diese verfolgt ich dann zusammen mit seinem Team live aus seinem Büro. Nach einem letzten Austausch verabschiedete ich mich von ihm und kehrte zur Gruppe zurück. Als ich wieder zu den anderen stieß, besuchte uns gerade Gregor Gysi (Die Linke) und erzählte uns von seinem Werdegang, seine Sicht auf aktuelle Themen und beantwortete unsere Fragen. Zum Abschluss machten wir ein gemeinsames Gruppenfoto, bevor die Tage der Begegnung mit einer Feedbackrunde ausklangen. Mit vielen neuen Impulsen, spannenden Bekanntschaften und unvergesslichen Erlebnissen machte ich mich schließlich auf den Heimweg. Die 30. Tage der Begegnung waren eine Erfahrung, die nicht nur meinen Horizont erweitert, sondern auch meinen Glauben an die Kraft des Dialogs gestärkt hat. Ich möchte mich sowohl bei den Veranstaltern als auch bei Lars und seinem Team für die Teilnahmemöglichkeit bedanken!”
Von: Amelie Bindseil
Mehr Informationen zu den Tagen der Begegnung gibt es hier.