Am 22. April habe ich beim Parlamentarischen Abend des Rates für nachhaltige Entwicklung und des Parlamentarischen Beirates für nachhaltige Entwicklung gesprochen. Anlass war die Richtlinie der Europäische Union, die große Unternehmen ab 2017 verpflichtet, darüber zu berichten, wie sie Umweltschutz, Arbeitnehmerrechte und Vielfalt durch ihre Geschäftspolitik fördern. Es ist gut, dass große Unternehmen zukünftig nicht nur über ihre Finanzen, sondern auch über Sozial- und Umweltstandards berichten müssen Die Europäische Union ist der Auffassung, dass die Richtlinie dazu beiträgt, die Verantwortung großer Unternehmen für die gesellschaftliche Entwicklung zu stärken. Gleichzeitig sollen EU-weit gleiche Berichtspflichten dazu dienen, die Kosten für die Unternehmen zu senken.
Deutschland muss die Richtlinie bis 2017 durch ein Gesetz umsetzen. Die Bundesregierung sollte im Dialog mit der Wirtschaft eine transparente und praktikable Lösung finden. Wichtig ist, dass der Verwaltungsaufwand im Rahmen bleibt. Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex könnte eine gute Grundlage sein. Wünschenswert ist auch, dass die Lieferketten angemessen berücksichtigt werden. Deutsche Unternehmen sollten offenlegen, welche Umwelt- und Sozialstandards ihre Zulieferer einhalten.