In der vierten Auflage meiner Veranstaltungsreihe „Talk im Bahnhof“ diskutierte ich mit Daniel Terzenbach, dem Sonderbeauftragten der Bundesregierung für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten.

Ich freue mich sehr darüber, dass wir heute wieder zu Gast im Theater im Bahnhof in Dielheim sein dürfen. Wir sprechen heute Abend darüber, welche Lösungen es bei der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten gibt und wie wir darin besser werden können.

Nach einer kurzen Vorstellung von Daniel Terzenbach und der spannenden Erzählung darüber, wie er zum Sonderbeauftragten der Bundesregierung wurde, wollte ich wissen: „Wie gelingt das bessere Ankommen in Deutschland auf dem Arbeitsmarkt?“. Terzenbach erklärte zunächst, dass von den Menschen, die 2015/16 als Geflüchtete nach Deutschland gekommen sind, seinen inzwischen mehr als 80 Prozent der Männer erwerbstätig. Rund 916.000 Menschen aus den Asylherkunftsländern und der Ukraine sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt und mittlerweile fester, nicht mehr wegzudenkender Bestandteil des Arbeitsmarktes. Hürden bestehen bei der Kinderbetreuung und bei der Anerkennung von Qualifikationen. Das habe selten etwas mit der Auszahlung von Bürgergeld zu tun.

Dass es hierzu Verbesserungen bedarf, betonte ich anschließend: Wir nehmen die Arbeitsverweigerer in die Pflicht, müssen aber noch viel mehr der großen Mehrheit, die arbeiten will, den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern. Dazu gehört auch der parallele Erwerb von Sprache und Qualifikation zur Arbeitsaufnahme. Nicht ausschließlich die formale Qualifikation sagt etwas darüber aus, ob jemand eine Tätigkeit ausüben kann.

Zu Einsparungen im Integrationsbereich zeigten sich Terzenbach, ebenso wie ich, skeptisch. Kosten, die man heute spart, werden auch angesichts einer älter werdenden Bevölkerung zukünftig höher sein.

Nach fünfundvierzig Minuten erweiterte Dr. Anke Schroth, die Geschäftsführerin des Alten- und Pflegeheimes Haus Schönblick in Dielheim-Unterhof als Überraschungsgast den Gesprächskreis. „Man darf sich nichts vormachen, ohne Zuwanderung würde kein Pflegeheim, kein Krankenhaus und keine Raststätte mehr funktionieren“, so Schroth.

Im zweiten Teil des Abends hatten die Gäste im Theater die Gelegenheit, Fragen zu stellen. In einem offenen Dialog wurde über verschiedene Ansätze zur besseren Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten diskutiert.

Wer die Veranstaltung nicht persönlich im Theater im Bahnhof verfolgen konnte, hat die Möglichkeit, sich diese als Aufzeichnung auf Youtube anzusehen.