Die Stühle in den Räumlichkeiten der Buchhandlung Dörner waren bis auf den letzten Platz belegt, als Dirk Neubauer am vergangenen Dienstag aus seinem Buch „Rettet die Demokratie!“ las. Im Gespräch berichtete der Autor des Bestsellers über seine Erfahrungen als Bürgermeister und Landrat in Sachsen.

Dirk Neubauer war bis 2022 Bürgermeister der Stadt Augustusburg, bis er im August zum Landrat des Landkreises Mittelsachsen gewählt wurde. Im September 2024 trat er, aufgrund der Bedrohungslage gegen seine Person, als Landrat zurück. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich zu seinem Rücktritt und warnte davor, Spaltern und Polarisieren den Ton in der Gesellschaft zu überlassen. In seinem Buch skizziert Neubauer die Rolle der direkten Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern als eine Möglichkeit, Menschen für die Demokratie (zurück)zugewinnen.

Im Gespräch schilderte Dirk Neubauer, wie wichtig die Kommunen als Basis der Demokratie seien und wie demokratische Parteien die Menschen wieder besser erreichen können: „Politikerinnen und Politiker müssen sich vor Ort den Problemen der Bürgerinnen und Bürger offen und konstruktiv annehmen und Klartext reden.“ Die direkte Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sei hierbei besonders entscheidend.

Viele erleben unsere Zeit als ein großes Durcheinander. Es fehlt das Gefühl, daran etwas ändern zu können. Selbst wenn man sich anstrengt. “Der Politik” wird wenig zugetraut. Vielleicht nicht einmal, dass sie die Probleme sieht. Es ist Zeit, neue Orientierung zu schaffen, wo wir wirklich stehen und wie es weitergehen kann. Auch so können wir Menschen für die Demokratie und ein gutes Land für alle gewinnen.

Zu der Lesung hatte ich mit der SPD-Ortsverein Wiesloch geladen, um an den 9. November zu gedenken.