Liebe Genossinnen und Genossen,

liebe Freundinnen und Freunde,

ich bin schon die zweite Woche wieder in Berlin im Einsatz, nachdem der Sommerurlaub für mich abrupt endete, weil das furchtbare Attentat in Solingen eine Sondersitzung des Innenausschusses erfordert hat. Seit gestern waren wir anlässlich einer Fraktionsklausur in Brandenburg. Wir haben die Wahlen nachbereitet und vor allem haben wir darüber gesprochen, welche Themen wir in den kommenden Monaten vorantreiben werden.

Auch hier an erster Stelle: Sicherheit zu gewährleisten, das Grundversprechen des Rechtsstaats. Denn unsere offene, freie und demokratische Gesellschaft ist aktuell äußerst gefordert. Im ZDF habe ich betont, wie wichtig nun die gemeinsame Lösungssuche zwischen Bund, Ländern und Kommunen ist, um konsequent gegen Kriminalität vorzugehen und hier auch präventive Maßnahmen in den Blick zu nehmen. Denn der Anschlag in München zeigt uns: Radikalisierung entsteht auch in Europa, mitten unter uns, von Menschen, die hier leben und aufwachsen. Wir müssen besser verstehen, wie uns Menschen an Extremisten verloren gehen und auch hiergegen noch entschiedener vorgehen. Ich danke den Einsatzkräften dafür, dass sie Schlimmeres verhindern konnten. Wer sich das Interview anschauen möchte, kann dies unter diesem Link (ab Minute 03:11).

Wenn nun aber immer wieder Migration Thema Nr. 1 ist, dürfen wir das nicht fehl einschätzen: Das Thema steht auch stellvertretend für eine allgemeine Verunsicherung. Es ist wichtig, dass wir für stabile Verhältnisse im ganzen Land sorgen.

Deshalb bin ich meinem Hohenloher Kollegen Kevin Leiser dankbar, dass er das Thema Ländlicher Raum aufgegriffen hat. Er wird auch bald in den Wahlkreis kommen.

Ich habe mich in der Debatte dazu zu Wort gemeldet. Die Dinge vor Ort müssen funktionieren. Wenn mir ein Bürgermeister schildert, dass er alleine 7 Millionen für einen neuen Kindergarten, 5 zur Sanierung der Schule und noch mal 5 für die Feuerwehr benötige und nicht wisse, wie das zu finanzieren sein soll, brauche ich dafür eine Antwort. Wir dürfen auch nicht zusehen, wenn die Gastwirtschaften immer weniger werden: Es braucht Orte der Begegnung. Und die Menschen müssen spüren, egal wo sie wohnen, dass alle gleich viel wert sind. Meine Kollegin Maja Wallstein läuft mit dem Bollerwagen durch halb Brandenburg. Ich habe mir auch vorgenommen, noch mehr dorthin zu gehen, wo ich lange nicht war. Und gerne auch zum Wohnzimmergespräch oder auf die Terrasse, um einfach mal ein, zwei Stunden zu sprechen. Ich freue mich, wenn jemand dazu bereit ist, Nachbarn und Kollegen Bescheid sagt, und bringe gerne einen Kuchen oder eine Kiste Bier mit.

Diese und die weiteren Themen unserer Klausur finden sich hier.

Ich hoffe, Sie und Ihr hatten/hattet eine schöne Sommerzeit und wir sehen uns bei den anstehenden Kerwen oder anderen Gelegenheiten.

Herzliche Grüße

Ihr/Euer

Lars Castellucci